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Steiniger Weg zum automatisierten Abschluss in der Industrieversicherung

Frankfurt am Main, 5. März 2024 – Versicherer haben bei der Digitalisierung ihres Underwritings noch einen langen Weg vor sich. Das zeigte eine Umfrage unter rund 170 Industrieversicherungsvertretern auf dem WTW Insurer Summit, welcher vergangene Woche in Essen stattgefunden hat: 32 Prozent nannten mangelnde Datenqualität als größte Hürde für eine vollautomatisierte Risikoeinschätzung und Prämienfindung in der Versicherung von Unternehmen. Für 29 Prozent verhindern veraltete Systeme das digitale Vorgehen, für knapp 20 Prozent fehlende Schnittstellen und für 17 Prozent fragmentierte Prozesse, also viele einzelne, unkoordinierte Arbeitsschritte (Abb. 1). „Während Versicherer im Privatkundengeschäft bereits viele Prozesse digitalisiert haben, ist dies in der
Versicherung von Unternehmen noch lange nicht flächendeckend der Fall“, sagt Lukas Nazaruk, Head of Corporate Risk & Broking Deutschland und Österreich. „Industrieversicherer müssen sich der digitalen Transformation jetzt stellen und mit einem technikgestützten Underwriting bessere Entscheidungsgrundlagen schaffen.“

Auf dem Branchentreffen des Risiko- und Versicherungsberaters WTW diskutierten 170 Teilnehmer aus 40 Versicherungs- und Assekuradeur-Gesellschaften über die Möglichkeiten, das Industrie-Underwriting durch Automatisierung effizienter zu gestalten. „Auch Industrieversicherer könnten die Risiken ihrer Kunden und das optimale Pricing datengestützt ermitteln, nur so bleiben sie profitabel und wettbewerbsfähig“, sagt Dr. Kennet Otto, Leiter für gewerbliches und industrielles Underwriting bei WTW. Nur ein passgenaues Pricing helfe auch den Unternehmen, mit den Herausforderungen der heutigen Risikolandschaft zurechtzukommen.

Cyber und geopolitische Unsicherheiten sind mit Abstand schwierigste Risiken

Gefragt, welche Unsicherheiten die Unternehmen 2024 am meisten belasten werden, sehen 70 Prozent Cyber-Angriffe als eines der Top-3-Risiken. Es folgen die geopolitischen Unruhen mit knapp 69 Prozent sowie ESG-Pflichten mit 44 Prozent (Abb. 2). „Die Risikosituation der Unternehmen ist vielschichtiger und deutlich volatiler geworden als noch vor ein paar Jahren“, so Nazaruk. Angesichts der wachsenden Risiken sahen auch nur wenige Befragte Chancen auf fallende Prämien in der Industrieversicherung. 91 Prozent rechnen hingegen mit gleichbleibenden oder steigenden Preisen noch in diesem Jahr (Abb. 3).

Nazaruk: „Angesichts der geopolitischen Situation, der aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen in Deutschland und der stetig umfangreicher werdenden regulatorischen Anforderungen werden das Risikomanagement und smarte Risikominimierungs- und Risikotransferlösungen immer wichtiger für Unternehmen.“